Immortal Memory 2011

Margret Schulte – Burns Supper 2011

Schon wieder soll ich nicht nur in the spirit of Robert Burns eine passive, sondern eine aktive Teilnehmerin des Burns Supper sein. Das Dilemma des hochgeschätzten Vorstands (in Gestalt unseres lieben Bernd Horlbeck) liegt natürlich wie immer und überall darin, Freiwillige als Redner zu finden. Und nun hat er mich schon wieder gefunden. Aber ein oder zwei oder sogar drei oder mehr Schlucke Whisky werden mich sicherlich ohne Probleme durch meinen Text geleiten. ..

Also, gestattet mir immer wieder, dafür eine kurze Pause zu machen, und lasst mich beim Trinken nicht allein!

Cheers!

Noch nicht oft genug (bis jetzt erst zweimal in Uetze) haben wir Interessantes aus Robert Burns Leben vernommen. Und schaue ich mich hier um, so sehe ich einige Gesichter von lieben Mitmenschen, die sicherlich noch nicht ganz so gut über den Dichter Bescheid wissen. Diese Wissenslücken müssen dringend geschlossen werden! Aber vorher: Let`s have a break! Let`s have a whisky!

Cheers!

Genau wie viele von uns stammte unser Poet und Schriftsteller Robert Burns aus einfachen Verhältnissen. Wenn man am 25. Januar 1759 als ältestes Geschwisterkind von sieben Kindern als Gärtner- und Bauernsohn geboren wird und sich im Laufe von nur 37 Lebensjahren zum größten schottischen Dichter entwickelt – alle Achtung: Hut ab! Das musikalische Genie Mozart wurde übrigens auch nur 36! Man könnte in Bezug auf Genies aus  Österreich und in unserem speziellen Fall aus Schottland zum Neidmenschen werden! Natürlich nicht in Bezug auf das viel zu kurze Leben.

Robert Burns starb übrigens 1796 angeblich an einem Herzfehler, den er sich schon in seiner Kindheit zugezogen hatte (vermutete Ursachen: zu schwere körperliche Arbeit und dazu immer und immer Hunger!).

Vater Burns sorgte aber trotz der anfänglich einfachen und kümmerlichen Verhältnisse für eine gute Schulbildung seiner Kleinen und Mutter Burns – ja, die, die soll diejenige gewesen sein, die in unserem hochverehrten Robert die Lust am Fabulieren und Dichten geweckt hat! Sie brachte ihren vielen Kinderchen stundenlang die Geschichten, Märchen, Sagen, Volkslieder und die Geschichte ihrer geliebten schottischen Heimat nahe! Und auf diese wundervolle Frau, ohne die es unseren geehrten Robert Burns nicht gegeben hätte, nehmen wir jetzt erst einmal einen guten Schluck Whisky! Let`s raise our glasses und join with me in a toast on Robert Burns` mother!

Cheers!

Robert wurde also schon in frühester Kindheit und Jugend von Muttern auf den rechten poetischen Pfad gebracht und war bald als Auftragsdichter für Hochzeiten und andere wichtige familiäre Feierlichkeiten gefragt. Und dann kam natürlich noch ein weiterer dichterischer Input ins Spiel: die Liebe! Zuerst in Gestalt von Peggy Thompson. Diese junge Dame wurde zum Gegenstand zahlreicher schwärmerischer Gedichte. Thank you, Peggy!

Cheers, Peggy!

Langsam wurde Robert als Dichter immer bekannter, gründete mit Freunden den wohl ältesten schottischen Debattierclub, vernachlässigte aber über all diesen hochfliegenden Wort-Künsten seine Arbeit auf dem elterlichen Hof, verließ diesen schließlich und arbeitete bis zum Konkurs 1781 mit einem Weber zusammen in der eigenen Flachsverarbeitung. Vater Burns starb 1784, Robert scheiterte zusammen mit einem seiner Brüder bei der Bewirtschaftung eines kleinen Hofes und beschloss endlich in seiner Not, auf eine Plantage in Jamaika auszuwandern. Gut, dass Robert diese Idee nicht in die Wirklichkeit umsetzte, denn hätte da nicht die Gefahr bestanden, dass aus der Liebe zum Whisky womöglich eine Liebe zum Rum geworden wäre? Nicht auszudenken!!!

Als Rettung aus der Not kam Burns Durchbruch zum gefeierten Lyriker. In Edinburgh wurde er in den Salons und Gesellschaften herumgereicht. Viele Kontakte wurden geknüpft, Roberts wichtigster Gedichtband erschien (Poems chiefly in the Scottish dialect).

Etliche Gedichte besingen die hübschen jungen Damen, denen Robert in seinem kurzen, aber intensiven Leben begegnete: Mary Campbell, Jean Armour, die ihm Zwillinge gebar, Elizabeth Paton, die Roberts Tochter Elizabeth zur Welt brachte, und, und, und…

Seine Liebe zum schottischen Hochland, seine Begeisterung für die Natur, sein Streben nach Freiheit und nicht zuletzt seine unglaublich geniale Ausdruckskraft durchziehen sein gesamtes poetisches Werk. Zu früh endete sein Leben (hier die Einladungskarte des Sohnes zu Robert Burns` Beerdigung, hier eine Darstellung des Trauerzuges bei der Beerdigung), sein Leben endete viel zu früh nicht zuletzt auch wegen des wahrscheinlich zu intensiven Whiskygenusses.

Lasst uns ihm zumindest in Teilen nacheifern und seiner gedenken, vielleicht nicht ganz so pompös wie seine beiden Urenkelinnen vor seinem „hübsch“ geschmückten Cottage!

Ich bitte alle aktiven und passiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres heutigen Burns Supper, sich mit dem Whiskyglas in der Hand zu erheben und mit mir den Toast auszubringen:

To the Immortal Memory of Robert Burns!

Cheers!