Burns Supper Procedure

Robert Burns Night

Ablauf des Abends

Jedes Jahr am 25. Januar begehen die Schotten ihren „zweiten Nationalfeiertag“, den Geburtstag ihres Nationaldichters Robert Burns (25.1.1759 – 21.7.1796). Die „Burns Night“ wird traditionell mit einem ausgiebigen Essen, dem „Burns Supper“ begangen, dessen Ablauf seit 1796 unverändert ist:

Einzug der Redner und des Vorstandes unter Vorsitz des Zeremonienmeisters in Beglei­tung des Pipe Majors.

Zunächst wird die versammelte Gesellschaft mit einer kleinen Ansprache willkommen geheißen, dann wird gemeinsam das Tischgebet Selkirk Grace gesprochen:

Some hae meat and canna eat,

And some wad eat that want it,

But we hae meat and we can eat,

Sae the Lord be thankit.

Manche haben Fleisch und können nicht essen

Manche können nicht essen, die es gerne täten

Aber wir haben Fleisch und können essen

Also lasst es uns dem Herrn danken.

Cock-a-Leekie Soup

Das Essen beginnt mit einer Suppe, üblicherweise eine schottische Suppe wie Scotch Broth, Kartoffelsuppe oder Cock-a-Leekie.

Haggis

Anschließend erheben sich alle Gäste, und mit Dudelsackbegleitung (z.B. A man’s a man for aw that) trägt der Koch feierlich den Haggis herein.

Der Ehrengast rezitiert dann Burns’ „Address To a Haggis“.

Bei der Zeile, ‘His knife see rustic Labour dicht’, zieht der Redner ein Messer hervor, wischt es ab und sticht es bei der Zeile, ‘An’ cut you up wi’ ready slicht’ ,in den Haggis und schneidet ihn der Länge nach auf. Diese Prozedur ist das Highlight des Abends. Nachdem das Gedicht vorgetragen wurde, erheben alle Gäste ihr Whiskyglas und sprechen einen Toast auf den Haggis aus. Unter Dudelsackbegleitung wird der Haggis vom Koch wieder in die Küche getragen und offiziell zum Servieren freigegeben.

Anschließend nehmen alle wieder Platz und verspeisen den Haggis, traditionell mit Kartoffelbrei und Steckrübenmus. Für Abstinenzler wird Steak und Kidney-Pie sowie vegetarischer Haggis serviert. Malt Whisky dient als Soße zum Haggis.

Trifle, Oatcakes und schottischer Käse

Weitere Gänge wie Dessert, Käse, Kaffee etc. können folgen, wobei traditionelle schottische Rezepte bevorzugt werden. Als Desserts werden beispielsweise Cranachan oder Trifle serviert, gefolgt von Oatcakes und (schottischem) Käse. Begleitet werden alle Gänge natür­lich von ausreichend schottischem Whisky.

Ist man dann beim Kaffee angekommen, werden diverse Toasts ausgesprochen:

Loyal toast

Der Zeremonienmeister spricht einen Toast auf die Königin bzw. das regierende Staatso­berhaupt aus. Im Anschluss an diese Ansprache dürfen die Gäste ihre Plätze verlassen.

— Pause

Erste Zitierung

Robert Burns Gedicht, z.B. „My Luv is like a red rose“
 

Immortal Memory

Einer der Gäste hält eine kurze Ansprache zur Erinnerung an Aspekte in Burns‘ Leben oder Dichtung.

Diese Ansprache kann ernst oder unterhaltsam sein, sollte allerdings das an­wesende Publikum nicht langweilen.

Alle sprechen einen Toast auf Robert Burns aus.
 

Appreciation

Der Zeremonienmeister dankt dem vorherigen Redner für seine Worte und kommentiert einige der angesprochenen Punkte.


Toast to the lasses

Dies war ursprünglich ein kurzer Dank eines männlichen Gastes an die Frauen, die das Mahl zubereitet haben. Heute ist er weiter gefasst und spiegelt die Ansicht des Redners in Bezug auf Frauen wieder.

Dieser Part soll amüsant, aber niemals beleidigend sein. Der Redner sollte auch im Auge behalten, dass dieser Teil von einer Antwort der an­gesprochenen Frauen gefolgt wird.

Die Männer trinken auf das Wohl der Frauen.


Reply to the toast to the lasses

Dieser Teil wird gelegentlich auch humorvoll „Toast to the Laddies“ genannt. Ein weiblich­er Gast spricht über ihre Sicht auf Männer und antwortet auf ihren Vorredner. Auch diese Ansprache sollte unterhaltsam und nicht beleidigend sein. Oft bereiten sich die beiden Personen, die diese beiden Toasts aussprechen, gemeinsam vor und gestalten das Ganze für die Zuhörer sehr amüsant.

Die Frauen trinken auf das Wohl der Männer.

— Pause —

Weitere toasts und Ansprachen

Auf Wunsch können weitere Toasts folgen, beispielsweise auf das Land, in dem das Fest gefeiert wird, oder auf Schottland, auf den Gastgeber, auf anwesende (Ehren-)Gäste usw. Nach den Ansprachen und Toasts können Lieder von Robert Burns gesungen und Gedichte rezitiert werden. Beliebt sind die Lieder Ae Fond Kiss, Parcel O’ Rogues, A Man’s a Man und die Gedichte To a Mouse, To a Louse, Tam O’ Shanter, The Twa Dogs oder Holy Wil­lie’s Prayer. Das kann von Gästen gemacht werden oder von speziell für diesen Zweck eingeladenen Sängern. Dies wird solange fortgesetzt wie es die Anwesenden verlangen und ist angesichts der vorher reichlich ausgesprochenen Toasts meist eine sehr unterhaltsame Angelegenheit.

Wenn erste Ermüdungserscheinungen auftreten, übernimmt wieder der Zeremonienmeis­ter und bittet einen der Gäste darum, die Dankesworte zu sprechen. Anschließend erheben sich alle Gäste, treten zusammen, fassen sich an den Händen und singen gemeinsam Auld Lang Syne, womit der Abend offiziell beendet ist.

Lost Manuscripts

Fiktive Ankdoten a la Robert Burns

Quizz-Auswertung

Musik / Tanz / Gesang / Pipers / Tasting bis Happy End



Pause