Knox und schottische Weihnachten

Als ich dieses Jahr die einschlägigen Weihnachtsutensilien vom Dachboden holte, fiel mir eine Packung Räucherkerzen in die Hände. KNOX stand darauf und ich musste schmunzeln. Bei uns im Erzgebirge ist der Räuchermann quasi eines der Symbole des christlichen Weihnachtsfestes. Deshalb hieß der Weihnachtsbaum bei uns auch Christbaum. Viele wissen es gar nicht, aber in Schottland war Christmas vor 400 Jahren verboten worden. Wesentlich verantwortlich hierfür war der Reformator John Knox, ein Erzfeind von Königin Maria Stuart, welcher mit der Reformation im Jahre 1560 ein solches Verbot durchgesetzt hatte. Wäre die Herstellung der Räuchermänner statt im Erzgebirge in Schottland zu Hause, wäre sicher schon jemand auf die Idee gekommen, einen Weihrauch rauchenden John Knox zu drechseln. Na ja, ein süffisantes Wortspiel, nichts weiter. Die Firma KNOX gibt es übrigens noch heute und sie produziert bei Dresden.

Aber kulturell beeinflusst wurde das damals presbyterianische Schottland durch das kirchliche Verbot durchaus. An den Weihnachtsfeiertagen wurde gearbeitet. Erst 1958 wurde der Christmas Day zum Scottish bank holiday erklärt. Nicht zuletzt wegen des fehlenden Weihnachtsfestes wird in Schottland Hogmanay, der Neujahrstag ausgiebig gefeiert. Vor der Zeit des Kirchenbanns wurde in Schottland das Yule gefeiert, welches im nordisch-keltischen Brauchtum die Wintersonnenwende am 21. Dezember bezeichnet.


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