Weel Done, Cutty-Sark!

… entfuhr es Tam O’Shanter vor schierer Begeisterung beim Tanz der Nanny, woraufhin es dunkel wurde im Kreise der Geister und Gespenster

Im Life Pub Uetze aber ging das Licht an bei dieser Ankündigung des diesjährigen Robert Burns Suppers und es versammelten sich statt der Geister und Gespenster die Clansmen und zahlreiche Freunde des Vereins oder/und des schottischen Barden zum Haggis-Anschnitt bei Pipe-Klängen, Poetry, Toasts und Single Malt. Dabei wehte über allem der Atem der Lowlands und der Highlands mit seiner Kraft und seinem Humor.

Nach dem üblichen, mit Drambuie umrahmten Entree schallten die Pipes von Alexandra Scheckel und Tom Zimball zum Einmarsch des diesjährigen Ehrengastes Udo Hansen von der Malt Whisky Company, welcher vom Gastgeber Christos Guadras und Clansmen-Vorstandsmitgliedern begleitet wurde. Nach dem Willkommensgruß an die Gäste konnte das bekannte Procedere unter der Leitung des Zeremonienmeisters des Abends, Colin Garriock seinen Lauf nehmen …

Aber was wäre ein Supper ohne den Haggis? Bevor das Knurren der Mägen den Klang von Burns-Liedern hätte übertönen können, ließen wir daher wieder die Pipes erklingen, diesmal zum würdevollen Haggis-Einmarsch.

Patricia Garriock und Olaf Linstedt präsentierten den dicken Burschen und die Clans widmeten ihm die Address to a Haggis. Den Clansmen-Degen zum öffnenden Schnitt führt immer der Ehrengast, in diesem Jahr also Udo. So konnten sich die Supper- Gäste schließlich die notwendige Grundlage für die folgenden Toasts und den damit verbundenen Whisky schaffen.

Das von Fleischer Lindemann perfekt vorbereitete Buffet war ein wahrhaft geschmackvoller Höhepunkt, der zu unserer Freude auch fleißig in Anspruch genommen wurde. Zum Abschluss des Essens traten noch einmal unsere Piper mit dem Salute to the Chieftain für unseren Ehrengast in respektvolle Aktion.

Doch damit nicht genug. Wir wurden Zeugen der Pipe- Premiere von Patricia, die hierbei ihre schottischen Wurzeln klangvoll und talentiert offenbarte.

Nun wurde es allerdings Zeit, dem Worte seinen Raum zu gewähren, zunächst, vor der Pause, mit dem Loyal Toast, diesmal von Hartmut Schulte. Alsdann hatten Heather und Glenn in diesem Jahr das Burns-Gedicht Up In The Morning Early ausgesucht, wobei Heather das original schottische Klangbild zu Gehör brachte und Glenn mit der deutschen Übertragung aufwartete. Mit der Immortal Memory warf Bernd Horlbeck einmal den Blick auf die Wurzeln von Robert Burns‘ Schaffen und damit auch auf Robbie’s Elternhaus.

Die jedesmal mit Spannung erwarteten Toasts auf unsere lieben Lassies und deren Antwort wurden von Klaus Dahlgrün, der kurzfristig für den erkrankten Kai Brechler eingesprungen war und Romana Bode-Pröve gehalten. Gut betoastet mit dem, getreu dem Motto des Suppers ausgewählten Cutty Sark als Toasting Whisky, hatten wir hernach unerwarteter Weise unter anderem neue Einblicke in Wesen und Zweck der Sportschau gewonnen.

Der zweite Toasting Whisky war übrigens, wie immer, der Burns Whisky von der Arran Distillery und er wurde jetzt gut gebraucht als Anschauungsmaterial für die Ballade von John Barleycorn (in Deutsch vorgetragen von Bernd), welcher bei Burns quasi das Synonym für den schottischen Whisky ist.

So langsam näherten wir uns der Geisterstunde … und wo die warlocks and witches sind, ist auch Tam O’Shanter nicht weit und auch sein treuer Kumpan Bernd, der sie wieder durch die Kirche Alloway trieb. Und in diesem einen, speziellen Falle kreischte Tam sein „Weel done, cutty-sark!“ auf deutsch: „Bravo kleine Miss!“ Doch bei uns ward daraufhin nicht Finsternis, was auch nicht vernünftig gewesen wäre, da die Supper-Gäste in künstlerisch-schöpferischem Drange bemüht waren, das schneidige Segelschiff „Cutty Sark“ zu modellieren.

Und oh, was kriegt Tam zu Gesicht … Es war schon erstaunlich, und hat uns echt überrascht, welch gewaltige Kreativität aus den versammelten Clansmen und Gästen zum Durchbruch drängte. Als Siegestrophäe für das von der Jury ausgewählte beste Modell gab es, wie könnte es anders sein, eine Flasche Cutty Sark.

Doch, „… wer bringt den Lauf der Zeit zum steh’n? Es naht die Stunde …“ für Auld Lang Syne. Damit ist der Abend jedoch nicht beendet. Hat wieder jemand ein Lost Manuscript ausgegraben? Natürlich, jemand hat, diesmal war es Andreas Langer alias Shorty, der fündig geworden ist, mit einem Diskurs über die europäische Finanzpolitik. Ich würde nicht schwören wollen, dass es von Rabbie Burns ist, aber man kann ja nie wissen und, hätte es 1790 schon die Europäische Union gegeben, dann hätte der gute Robert vielleicht sogar diese Satire geschrieben.

Bleibt mir jetzt nur noch, mich bei allen zu bedanken, die zum Gelingen dieses Suppers beigetragen haben, auch bei denen, die ich hier nicht erwähnt habe. Insbesondere schließe ich hier auch alle Supper-Teilnehmer ein, Clansmen wie Gäste, denn sie tragen zur Atmosphäre bei, die ein solches Supper eben ausmacht. Also,

Weel done, cutty-sark!


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